Burkhard Maus fotografiert Klaus Honnef bei der Art Cologne 2013 (Foto: Gabriele Honnef-Harling)

Burkhard Maus fotografiert Klaus Honnef bei der Art Cologne 2013 (Foto: Gabriele Honnef-Harling)

Was andere über Klaus Honnef schreiben

 

Dirk Gebhardt: Kenntnisreichtum und Empathie

Ihr Mann Klaus Honnef hat zu meiner Freude Lehraufträge an der FH Dortmund im Studium Master Fotografie - Photographic Studies angenommen, um den Studierenden mit seinem profunden Wissen um die Fotografie, ihre unterschiedlichen Ausprägungen, ihren Stellenwert in der Kunstwelt und die Einflüsse der Fotografie auf die Gesellschaft neue, unerwartete Denkanstöße und Analyseperspektiven zu geben. Die Studierenden schwärmen nicht nur von dem Kenntnisreichtum ihres Mannes, sondern auch von seiner warmen, emphatischen Weise, die Vorlesungen zu halten und die Ideen der Studierenden in seinen Diskurs zu integrieren.

Prof. Dirk Gebhardt, Dekan an der Fachhochschule Dortmund │ E-Mail an Gabriele Honnef-Harling, 9.8.2022

 

 

Stefan Gronert: Bahnbrechendes geleistet

Klaus Honnef hat zu einer Zeit Bahnbrechendes geleistet, was heute verschwiegen wird. Ich warte eigentlich einmal auf eine Rezeptionsgeschichte der Fotografie, die den Honnef'schen Beitrag monografisch hervorhebt (hab leider keine Zeit dafür, würde es gerne tun, aber wozu gibt es Dissertationen?).

Dr. Stefan Gronert │ facebook, 24.12.2015

 

Thomas Kliemann: Facebook als Plattform für den Kulturdiskurs

Klaus Honnef hat Facebook als Plattform für den Kulturdiskurs für sich entdeckt. Dabei ist er kein Mann des schnell hochgeladenen Schnappschusses oder läppischen Zwischenrufs. Honnefs Beiträge sind kritische, gebildete, anregende Feuilletons, geistreiche Kommentare zum kulturjournalistischen Tagesgeschäft oder auch Gedanken über Gott und die Welt. Ob Berliner Gemäldegalerie oder Pilotenstreik, literarische Neuerscheinungen oder kulturpolitische Abwege – Honnef spießt alles auf… Er hat viel zu sagen. Immer noch.

Thomas Kliemann. Der Mann, der Newton nach Bonn holte. │
General-Anzeiger, Samstag/Sonntag, 11./12.10.2014

 

magazin der bundeshauptstadt: Rare Sorte Mensch

„Die Wahrheit der Fotografie ist die Lüge“, sagt einer, der es wissen sollte. In dem kleinen Örtchen Seifen am Rand des Westerwaldes hinter den Sieben Bergen bin ich ihm zum ersten Mal begegnet, dem Klaus Honnef. Da ist wieder mal einer, den man mögen muss oder nicht, war mir schnell klar geworden. Der Klaus Honnef ist einer, den ich mag. Bei dem geht zwischen Sympathie und Antipathie gar nichts. Diese Sorte Mensch ist rar.

O.N. │magazin der bundeshauptstadt, Heft 4, August/September 1986

 

Thomas Kliemann: Multipler Kunstbeweger

Er gehört zu den multiplen Kunstbewegern, die in heutigen Zeiten Seltenheit geworden sind… Honnef … hat sich als Schreibender und Ausstellungskurator große Meriten für die Verbreitung von Pop-Art, Op-Art, Hard-Edge und Minimal sowie Conceptual-Art in Deutschland erworben. Besonders aber setzt sich der Professor an der Universität Kassel für die Fotografie des 20. Jahrhunderts ein.

t.k. (Thomas Kliemann) │General-Anzeiger, 14.10.1999

 

Alexandra Lautenbacher: Klaus Honnef und die Autorenphotographie

Der Bonner Museumsmann Klaus Honnef prägte Ende der 70er Jahre den Begriff „Autorenphotographie“. Während in Amerika zunächst niemand zwischen angewandter und freier Photographie unterschied, verglichen sich die Photographen in Europa mit den Autorenfilmern und grenzten sich von der kommerziellen Photographie ab.

Alexandra Lautenbacher │ Die Welt, 24.12.1998

 

Kölner Stadt-Anzeiger: Kurator einer fulminanten Fotoschau

„Deutsche Fotografie – Macht eines Mediums 1870-1970“. Mit einer fulminanten Fotoschau löst die Ausstellungshalle Bonn beide im Titel erhobenen Ansprüche ein: sowohl 100 Jahre deutsche Fotogeschichte repräsentativ zu spiegeln als auch die Macht des Mediums zu verdeutlichen… Eine Aufzählung der Namen liest sich wie das „Who“s who“ der deutschen Fotografen. Erst durch die Zusammenstellung der Aufnahmen von berühmten Fotografen werden neue Aspekte ihrer Arbeiten sichtbar. Auffällig viele Fotografennamen finden sich in der Künstlerliste der zweiten, ebenfalls von Klaus Honnef kuratierten Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum wieder: „Und sie haben Deutschland verlassen … müssen – Fotografen und ihre Bilder: 1928-1997“. In optisch weit bescheidenerem Rahmen wird hier der Versuch unternommen, die Spuren der von den Nationalsozialisten verfolgten Fotografen aufzunehmen und ihnen ihren Platz in der Fotografiegeschichte zu sichern.

O.N., Kölner Stadt-Anzeiger, 13.06.1997

 

Susanne Boecker: Deutsche Fotografie als Provokation

„Deutsche Fotografie“ – warum wirkt dieser Ausstellungstitel wie eine Provokation, auch wenn er gar nicht als solche gemeint ist? Warum stellt sich sofort dieses Unbehagen ein, das – wie die Kuratoren Klaus Honnef und Rolf Sachsse richtig bemerken – in anderen Bereichen des Kunstschaffens längst vergessen ist… „Macht eines Mediums“ lautet ihr Untertitel – und diese stellt die Schau wahrhaftig unter Beweis: Sie erschlägt den Besucher geradezu mit Fotografie.

Susanne Boecker │Kölner Stadt-Anzeiger, 13.05.1997

 

Ulrike Zellmann: Ungetrübte Leidenschaft fürs Bildersehen

„Nichts als Kunst“ – mit dieser globalisierenden Geste laden zwei Frauen, Gabriele Honnef-Harling und Karin Thomas, zur Lektüre ausgewählter Schriften des Medienkritikers, Autors, Museums- und Ausstellungsleiters Klaus Honnef ein. Der Titel lockt mit einer Selbstverständlichkeit, die wie ein freches Echo auf den Slogan vom „Ende der Kunst“ klingt – im Grunde aber ist er Ausruf und Seufzer ungetrübter Leidenschaft des Autors fürs Bildersehen, für Wahrnehmungsabenteuer und das intellektuelle Vergnügen am künstlerischen Experiment.

Ulrike Zellmann │Süddeutsche Zeitung, 17/18.01.1989

 

Monika Jühlen: „Lichtbildnisse“ – ein Standardwerk der Foto-Literatur

Ein in jeder Beziehung gewichtiges Werk krönt die vielbeachtete Ausstellungstrilogie „Lichtbildnisse“ des Rheinischen Landesmuseums: Vor kurzem legte der Kölner Rheinland-Verlag das mit Spannung erwartete gleichnamige Handbuch vor, das nicht nur durch sein imponierendes Volumen die herkömmlichen Ausstellungspublikationen weit in den Schatten stellt. Zweifellos hat Herausgeber Klaus Honnef mit diesem ebenso fachlich fundierten wie attraktiv gestalteten Buch ein Standardwerk der Foto-Literatur geschaffen und damit zugleich einen wesentlichen Meilenstein innerhalb der nach wie vor äußerst lückenhaften Erforschung dieses jungen Kapitels der Kunstgeschichte gesetzt.

Monika Jühlen │General-Anzeiger, 19.08.1982

 

Bonner Anzeigenblatt: Unruhiger Geist

Honnef ist im Rheinischen Landesmuseum unter anderem für Ausstellungen zuständig. In dieser Funktion hat er Bonn einige sehens- und diskussionswürdige Erlebnisse beschert. Er gilt als unruhiger Geist, der mit Engagement, zuweilen auch mit einem Eifer, der schon an genialen Starrsinn grenzt, seine Ansichten über Kunst und Künstler vertritt.

A.F.W │Bonner Anzeigenblatt, Nr. 43, 24./25.10.1979

 

Lothar Schmidt-Mühlisch: Fotografie-Pionier im Museum

Als Klaus Honnef 1974 nach Bonn kam, erwartet man von ihm, getreu seinem Wirken in Münster, Aachen und bei der „documenta“, eigentlich die besondere Betonung der „Avantgarde“, speziell der Konkreten Kunst. Aber Klaus Honnef sah in kluger Einschätzung der Möglichkeiten, dass hier der Rückstand nicht mehr einzuholen war und die finanziellen Mittel auch nicht ausreichten. Im Bereich der Fotografie aber, die sich damals international auch in den Museen durchgesetzt hatte, waren die meisten anderen deutschen Kunststätten Schlafwagen gefahren. So setzte Honnef beim Landschaftsverband durch, dass eine Sammlung (eine der ersten deutschen Museums-Fotosammlungen überdies) eingerichtet wurde. Wesentlicher aber wurde es, dass er eine systematisch ordnende Ausstellungsreihe schuf.

Lothar Schmidt-Mühlisch │Welt, 29.03.1979

 

Leica-Fotografie: Die lichtbildnerischen Leistungen der documenta 6

Auf nach Kassel… Die Aufforderung, die in der Überschrift liegt, sei hier mit Nachdruck wiederholt. Denn bis zum 2. Oktober d. J. [documenta 6, 1977, Abteilung Fotografie: Klaus Honnef/Evelyn Weiß] … ist in Kassel Gelegenheit, eine ungewöhnlich umfangreiche, eine wahrhaft einmalige Schau lichtbildnerischer Leistungen zu betrachten. Besser gesagt: zu studieren… Wie nimmt sich das nun in Kassel aus? Überwältigend im Umfang, das sei gleich vorausgesagt…

Es wurde schon angedeutet, dass die Vorgeschichte der diesjährigen documenta mit allerlei Getöse verbunden war… Ausgangspunkt für die Kritik war die sehr starke Betonung der historischen Seite. Schließlich ist die documenta ja dazu da, die jüngste Gegenwart der Kunst zu dokumentieren – und zukunftsweisende Tendenzen aufzuspüren.

Diesem Vorwurf ist dreierlei entgegenzuhalten. Erstens: Bei einem so epochalen Ereignis, wie es die urplötzliche, massive Einbeziehung der Fotografie bedeutet, ist eine umfassende Bestandsaufnahme, die ja zugleich die Begründung für die Neuerung darstellt, nicht nur möglich, sondern sogar geboten – als „Einstieg“, wie man wohl sagt. Weiterhin: Die Beispiele aus der Fotohistorie (überraschend viele Originale darunter) werden in Kassel nicht als Belege für eine technische oder stilistische Chronologie gegeben (wie sonst vielfach), sondern sie stehen jeweils stellvertretend für die verschiedenartigen, dem Medium Fotografie eigenen Inhalte und Methoden. Und schließlich: Das Zukunftweisende, jener der documenta angemessen Avantgardismus – sie sind ja ebenfalls charakteristisch präsentiert!

B.L. │Leica-Fotografie, 01.09.1977

 

Jürgen Becker: Ebenso agiler wie sensibler Scout

Hier und in einer weiteren Halle im dritten Stock [des Rheinischen Landesmuseums Bonn] hat ein wichtiger Mann der deutschen Kunst-Szene sein Revier, seine „Spielwiese“: Klaus Honnef. Es ist für die Offenheit, den weiten Horizont dieses zunächst doch auf Region und Provinz bezogenen Museums bezeichnend, dass es diesen ebenso agilen wie sensiblen Scout beschäftigt, das heißt einen Kenner und Interpreten, dessen Beziehungen zum internationalen Kunstgeschehen die Bonner Szene nur lebendig machen können.

Jürgen Becker │Die Zeit, Nr. 51, 10.12.1976

 

Heinz Ohff: Standardwerk zur Concept Art

Die gegenwärtige Kunstszene ist, einem oft missbrauchten Schlagwort zufolge pluralistisch gelagert, also schwer überschaubar. … Den bei weitem besten Über- und Einblick ermöglicht jetzt Klaus Honnef. Sein Concept-Art-Buch beschreibt nicht nur knapp und klar, woher dieses alles kommt (von Duchamp, Moholy, den Konstruktivisten und Minimalisten), es belegt den Stand der Dinge nicht nur durch gut gewählte Bildbeispiele, es wird auch gleich, im Sinne der Concept Art, selbst zu Kunst, da vierzehn prominente Vertreter dieser Richtung eigene Ideen beigesteuert haben – das erste Standardwerk, das Concept Art im Übrigen abgrenzt gegen Action Art oder Land Art.

Heinz Ohff │Der Tagesspiegel, 28.05.1972

 

John Anthony Thwaites: Klaus Honnef und der Italienische Konstruktivismus

Eine unbekannte Kunstbewegung zu entdecken scheint in unserer Zeit, da Information großgeschrieben wird, ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem ist dies Klaus Honnef mit seiner ersten Ausstellung im Kunstverein Münster gelungen. Er präsentiert den Italienischen Konstruktivismus der dreißiger und der sechziger Jahre. Man findet diese regional bestimmte Stilrichtung in keinem der Geschichtsbücher und bis jetzt auch in keiner Kollektivausstellung außerhalb Italien.

John Anthony Thwaites, Saarbrücker Zeitung/Kunstjahrbuch 2 - Ausstellungen des Jahres 1970/71