Kölner Stadt-Anzeiger: Kurator einer fulminanten Fotoschau

„Deutsche Fotografie – Macht eines Mediums 1870-1970“. Mit einer fulminanten Fotoschau löst die Ausstellungshalle Bonn beide im Titel erhobenen Ansprüche ein: sowohl 100 Jahre deutsche Fotogeschichte repräsentativ zu spiegeln als auch die Macht des Mediums zu verdeutlichen… Eine Aufzählung der Namen liest sich wie das „Who“s who“ der deutschen Fotografen. Erst durch die Zusammenstellung der Aufnahmen von berühmten Fotografen werden neue Aspekte ihrer Arbeiten sichtbar. Auffällig viele Fotografennamen finden sich in der Künstlerliste der zweiten, ebenfalls von Klaus Honnef kuratierten Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum wieder: „Und sie haben Deutschland verlassen … müssen – Fotografen und ihre Bilder: 1928-1997“. In optisch weit bescheidenerem Rahmen wird hier der Versuch unternommen, die Spuren der von den Nationalsozialisten verfolgten Fotografen aufzunehmen und ihnen ihren Platz in der Fotografiegeschichte zu sichern.

O.N., Kölner Stadt-Anzeiger, 13.06.1997